Hausbank München rät: Lieber Immobilie finanzieren als Negativzinsen zahlen

(München, 16. September 2020). In der aktuellen Niedrigzinsphase sollten Kapitalanleger ihr Erspartes nicht auf dem Konto liegen lassen und dafür Negativzinsen zahlen, sondern das Kapital in den Kauf einer Immobilie investieren. Dies gilt auch für kleinere Guthaben, die bei der Aufnahme eines Hypothekendarlehens als Eigenkapital eingebracht werden können. Als Regionalbank rät die Hausbank München außerdem, auch Mittel- und Kleinstädte im Umland der bayerischen Landeshauptstadt ins Auge zu fassen. Alternativ können Eigentümer mit dem geparkten Geld die eigene Immobilie durch Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen aufwerten – und so die Zahlung von Negativzinsen minimieren beziehungsweise abwenden.

Im September 2019 hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Einlagenzins auf das Rekordtief von -0,5 Prozent gesenkt und hat den Zins bis heute auf diesem Niveau belassen. Immer mehr Finanzinstitute belasten diese Zinsen ihren Kunden weiter. Allerdings hatte die Notenbank angekündigt, ihre Strategie und die Nebenwirkungen der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik zu überprüfen. Ergebnisse werden jedoch erst für Ende des Jahres erwartet – mindestens solange werden Sparer wohl weiter mit Negativzinsen leben müssen. Zudem wird abzuwarten sein, wie sich die Folgen der Coronakrise auswirken.

„Eine Möglichkeit, um Realwertverluste durch Negativzinsen zu vermeiden und sogar eine positive Rendite zu erzielen, ist der Kauf einer Immobilie mit dem auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto geparkten Kapital“, erklärt Michael Obermayer, Mitglied des Vorstands der Hausbank München, verantwortlich für das Ressort Bankwirtschaft. „Eine Immobilie gilt – trotz oder gerade wegen der Coronakrise – unvermindert als sicheres Investment“. Immobilieninteressenten, die zusätzlich eine Fremdfinanzierung benötigen, sollten die aktuellen Niedrigzinsen nutzen: „Die Zinsen für Immobilienkredite sind so günstig wie nie und werden bis auf Weiteres niedrig bleiben“. Und: Kapitalanleger sollten sich die niedrigen Zinsen möglichst langfristig sichern, idealerweise für zehn Jahre oder länger.

Niedrige Guthaben als Eigenkapital einsetzen

Auch Immobilieninteressenten, die nur geringe Mittel geparkt haben, sollten über einen Immobilienkauf nachdenken: Meist werden Negativzinsen zwar erst ab größeren Beträgen – 250.000 oder 100.000 Euro – fällig, oftmals verlangen Institute diese aber bereits ab dem ersten Euro. Wer dann nur kleinere Beträge, beispielsweise 30.000 Euro, auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto parkt, zahlt dennoch Negativzinsen. Um dies zu vermeiden, können die Beträge in Form von Eigenkapital in eine Immobilienfinanzierung eingebracht werden.

Auch B- und C-Städte prüfen

Als Bank für die Metropolregion München rät die Hausbank München, regional zu kaufen. Auch heute gelte die Maxime, in Immobilien zu investieren, die man selbst kennt und gut erreichen kann. „Bayern ist aber nicht nur München – auch die sogenannten B- und C-Städte wie Augsburg oder Freising sind interessante Alternativen“, ergänzt Obermayer. Der Münchner Markt bleibe auch im Jahr 2020 leergefegt und biete nur noch wenig Wertsteigerungspotenzial

Immobilie barrierefrei gestalten

Wer bereits über ein oder mehrere Objekte verfügt und darüber hinaus Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto geparkt hat, kann ebenfalls Negativzinsen sparen, indem er die Geldmittel in die Renovierung oder die barrierefreie Gestaltung von Bad oder Wohnbereich investiert und damit seine Immobilie aufwertet. „Menschen bleiben heute bis ins hohe Alter in ihren Wohnungen und Häusern, weil sie ihr gewohntes Wohnumfeld möglichst lange beibehalten wollen. Dann ist es hilfreich, wenn die Wohnung oder das Haus barrierefrei gestaltet ist“, erläutert Obermayer. Wichtig: Eigentümer können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Zuschüsse für Maßnahmen zur Barrierereduzierung beantragen, für 2020 stehen hierfür 100 Millionen Euro zur Verfügung.