(München, 23. Juli 2020): Nach dem Börsen-Crash im Zuge der Corona-Pandemie ist jetzt die Versuchung groß, bei steigenden Kursen Aktien zu kaufen. Zudem treiben die Niedrigzinsen auf dem Sparbuch sowie für Tages- und Festgeld Anleger in den Aktienmarkt. Einzeltitel können allerdings hohe Risiken bergen. Sicherer sind Fonds, idealerweise breit streuende. Die genossenschaftliche Hausbank München rät darüber hinaus zu Fondsanbietern, die einen Best-Select-Ansatz verfolgen, also nicht nur verbundeigene, sondern auch Fonds von Fremdanbietern im Portfolio haben.
Hausbank München rät: Bei Fondsanlage auf breite Streuung und breit gefächertes Angebot achten
Neue Broker-Apps, die vom Handy aus bedient werden können, glänzende Storys und die Aussicht auf hohe Gewinne – viele Anleger sehen Aktieninvestments vor allem unter spekulativen Gesichtspunkten und folgen blind Empfehlungen, ohne zu wissen, was sie überhaupt kaufen. Verstärkt wird dies durch die sozialen Medien: Die Nutzer bleiben unter sich und konsumieren vor allem Informationen, die die eigene Meinung bestärken. Den Wahrheitsgehalt der Storys überprüfen nur die Wenigsten. „Viele Anleger setzen beim aktuell wieder erstarkenden Aktienmarkt auf Einzeltitel.“, sagt Michael Obermayer, Mitglied des Vorstands der Hausbank München und verantwortlich für das Ressort Bankwirtschaft. „Investments in einzelne Aktien erfordern viel Eigenrecherche. Wer hierzu nicht gewillt ist und keine entsprechende Aktienerfahrung mitbringt, sollte von Einzelaktien die Finger lassen und in Fonds investieren“.
Ausdauer und breite Streuung entscheidend
Natürlich gibt es auch bei Fonds das Risiko zwischenzeitlicher Verluste. Doch diese heilt die Zeit: Über die letzten 50 Jahre lag die durchschnittliche Rendite bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren für ein Investment in den Deutschen Aktienindex Dax bei 8,9 Prozent pro Jahr. Die niedrigste Rendite betrug 3,8 Prozent, die höchste 15,2 Prozent pro Jahr. Und in den vergangenen 50 Jahren gab es keinen Zeitraum von mehr als 15 Jahren, in dem die Rendite am Ende negativ war. Ein breit streuender Fonds, der auf viele verschiedene Aktien, Regionen und Branchen setzt, federt das Verlustrisiko zudem erheblich ab.
Mit Sparplan Durchschnittskosteneffekt nutzen
Hausbank München-Experte Obermayer rät davon ab, einen größeren Betrag auf einmal zu investieren. „Die Schwierigkeit ist hier, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Besser ist ein Wertpapiersparplan mit regelmäßigen Zahlungen, beispielsweise monatlich 100 Euro. Dies hat den positiven Nebeneffekt, dass bei hohen Aktienkursen weniger Fondsanteile gekauft werden und bei niedrigen Kursen dafür mehr Anteile. Außerdem sollte der Sparbetrag über einen Dauerauftrag auf das Depot eingezahlt werden, damit er gar nicht erst in die Haushaltskasse fließt.“ Sollte es tatsächlich einmal zu einem finanziellen Engpass kommen, könne der Anleger den Sparplan vorübergehend aussetzen.
Gemanagte Fonds von Anbietern im Best-Select-Ansatz
Laut Obermayer geht der Trend seit vielen Jahren zu börsennotierten Indexfonds, sogenannten ETFs. Dies sind Anlagen, die einen Börsenindex wie den Dax, den europäischen Stoxx oder den globalen MSCI World nachbilden. „ETFs sind zwar günstiger als klassische Investmentfonds, der Anleger sollte jedoch nicht allein auf die Kosten schauen. Es gibt zahlreiche aktiv gemanagte Fonds, die im langjährigen Vergleich bessere Renditen erwirtschaften als die passiven ETFs“, sagt Obermayer.
Fabian Jäger, Abteilungsleiter Immobilienbesitzer der Hausbank München, rät zudem: „Im Genossenschaftsbereich sollten Anleger darauf achten, dass die Bank einen Best-Select-Ansatz verfolgt, also über die Produkte ihrer Verbundpartner hinaus auch Fonds von Drittanbietern im Angebot hat. Damit wird das Anlagespektrum deutlich erweitert und der Berater kann unter Berücksichtigung der individuellen Situation des Kunden die für ihn beste Anlagelösung finden“.